Legendenmacherin/Schreiberin
Als Kind wollte ich Journalistin werden, denn mich faszinierten damals schon die verschiedensten Menschen und die Begebenheiten die aus dieser Kombination heraus entstehen.
Leider faszinierte mich die Schule nicht besonders und so versperrte ich mir diesen Weg selbst.
Alternativ
machte ich eine Lehre als Verkäuferin und war damit zufrieden. Hauptsache ich war unter Menschen und konnte sie beobachten.
Später gründete ich eine Familie und legte meinen Schwerpunkt lange Zeit auf dieses spannende Thema.
Ganz tief in mir drinnen aber war ich unzufrieden. Ich liebte meine Familie und mein Leben und doch begann ich mich zu fragen, ob da nicht vielleicht mehr auf mich wartet, dass es zu entdecken galt.
Ich bin nicht gerade für mein Zaudern bekannt und so liess ich mich kurzerhand scheiden, überließ dem Kindesvater die Versorgung der Kinder und ging für die nächsten 7 Jahre in die Schweiz.
Ihr könnt euch vorstellen, welche Reaktionen das auslöste. Rabenmutter war noch die harmloseste.
Die Zeit in der Schweiz
war für mich unglaublich lehrreich und spannend. Ich lernte neue Menschen kennen und im Zuge dessen auch einiges von mir selbst, das in mir schlummerte.
Das fatale war, ganz tief in mir drin nagte jetzt das schlechte Gewissen. Und die Überzeugung vielleicht doch eine Rabenmutter zu sein brachte mich fast um den Verstand.
Dieses ganze Hick Hack steckte mein Körper nicht so ohne weiteres weg und es kam wie es kommen musste. Er wurde krank. Genauer, er spielte einfach nicht mehr mit.
Es war als würde er sagen: Mädel- entscheide dich für das was du willst und dann tu es verdammt nochmal.
Die Ärzte nannten es Multiple Sklerose.
Der Wendepunkt
Ab diesem Zeitpunkt begann ich, anstatt die anderen Menschen um mich herum zu beobachten mich selbst zu beobachten.
Ich schrieb alles auf, und da schreiben schon immer mein Ding war wurden Geschichten daraus.
Sensible, kritische, schöne, hässliche, bezaubernde, träumerische, reisserische Geschichten.
Die Frau der tausend Gesichter.
Oder um es mit den Worten von Mirjam Usbeck auszudrücken:
Im Feuer ihrer Trommeln erwachen uralte und brandneue Legenden um Menschen und Mythen zum Leben.
Die Feuerfrau verdichtet Bilder in Worte und Geschichten.
Ihr loderndes Feuer erfasst Essenzen zwischen den Zeilen und erlaubt dem Ursprünglichen sein Wesen immer wieder neu zu offenbaren.
Text: Petra Höberl
Bild: privat
Mirjam Usbeck: www.Theater-bis-zu-den-Sternen.de