Und dann stehst du da, der Weg ist zu Ende. Kein Licht leuchtet, es ist dunkel und du frierst.

Zitternd setzt du dich auf einen Stein und schlingst deinen Mantel fest um dich.

Du suchst irgendwo einen Punkt. Einen Anhaltspunkt. Etwas, dass dir sagt wohin Du Dich wenden sollst. Doch es bleibt schwarz und still.

Gedanken kommen auf, alle schon mal dagewesen.

Sie sind wie ein Spinnennetz, zäh und klebrig. Die fette Spinne sitzt abseits und wartet auf den richtigen Augenblick.

Noch mal schaust du um dich. In alle Richtungen. Vor und zurück, links und rechts. Das große Nichts.

Und dann lässt du alle deine Gedanken los. Wie Mücken die im Licht tanzen zucken sie hin und her um anschließend im Spinnennetz hängen zu bleiben.

 

Ja es ist wahr.

 

Du liebst jemanden, der deine Liebe gar nicht braucht.

Du schreibst Texte, die nicht so bedeutsam sind wie du es gerne hättest.

Du suchst Gespräche, die keiner mit dir führen möchte.

Du läufst Menschen hinterher, die auf dich nicht angewiesen sind.

Du suchst deine Freiheit in verschiedenen Gefängnissen.

Du armseliger Tropf, Tropfen für Tropfen inmitten eines tosenden Wasserfalls.

 

Jetzt sitzt du da, am Ende des Weges. Die Spinne ist satt und vollgefressen. Keine Gedanken mehr. Vollkommenes schwarz.

Du erhebst dich, sendest dem Netz einen Gruß und schreitest in irgendeine Richtung.

 

Wo kein Weg mehr ist, ist des Wegs Beginn.
(Manfred Hausmann)

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Text: Petra Höberl
Bild: pixabay/ Couleur

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