Wie oft in meinem erbärmlichen, unwichtigen Leben, bin ich schon an einer Kreuzung gestanden.

Bin mal links, mal rechts abgebogen. Hab kreuzfidel Umwege genommen und erstaunt bemerkt, dass ich den Anfangspunkt erneut passiert habe.

Ich habe die Autobahnauffahrt genommen, und zähneknirschend Maut bezahlt. Habe überholt und mich überholen lassen.

Bin auf gemächlichen Landstraßen unterwegs gewesen, habe den kühlen Luftzug, der mir um die Nase weht, genossen.

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Manchmal war ich übermütig und bin an Katastrophen vorbeigeschrammt. Hin und wieder musste ich kleine Blechschäden reparieren.

Aber jetzt bin ich an eine Kreuzung gekommen, die sieht völlig anders aus, als alle die ich kenne.
Sie ist Pastellfarben und ihre Linienführung erscheint mir sanft und weich. Fast ein bisschen verschwommen.

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Ein Teil der Kreuzung ist wie früher. Grelle Farben und Töne spielen Hand in Hand mit exzessiven Linien die viel zu schnell verlaufen. Ich bin diesen Anblick gewöhnt und ein Teil von mir möchte diesen Rausch noch mal erleben.

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Doch der andere Teil scheint mir etwas zuzurufen. Ich verstehe die Worte nicht, aber sie trösten mich. Je länger ich diese pastellfarbene Welt betrachte, umso mehr beruhigen sich meine Augen. Mir fiel vorher gar nicht auf wie gestresst sie waren.

Die Weichheit der Linien berührt mich. Mein Herzschlag trommelt JA. Ich strecke meine Hand in ihre Richtung und bemerke, dass sie plötzlich verschwommen ist. Erschrocken ziehe ich sie zurück, nur um festzustellen wie hart diese plötzlich aussieht.

Und ich gehe in die pastellfarbene Richtung,  zu einem kraftvollen, wichtigen Leben.

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Text: Petra Höberl
Bilder: pixabay

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