Plopp. Die Flasche war offen. Prickelnd füllte sich das Glas. Sie liebte ja diese Bläschen die sich da bilden.
Das erste Glas war der Durst. Ja sie hatte Durst. Nach dieser Entspannung, die sich gleich einstellen würde. Sie gab es ungern zu, aber diese Entspannung. Erreichte sie sonst selten.
Das zweite Glas war die Gier. Gierig nach dem Durst. Sie genoss die Entspannung. In vollen Zügen. Sie fühlte sich fast schon lasterhaft, so sehr genoss sie es. Gleichzeitig kam ein neues Element hinzu. Die Wahrheit.
Beim dritten Glas fühlte sie die Wahrheit. Wer bin ich? Woran glaube ich? Wo gehe ich hin? Entspannt erfühlte sie die Wahrheit. Jetzt kam es sehr darauf an, wie sie ihr Leben beurteilte. Lebte sie ihre Wahrheit? Denn wenn nicht, dann würde jetzt die Melancholie kommen.
In den letzten Jahren kam sie immer. Die Melancholie. Heuer nicht.
Das vierte Glas ging fast nicht mehr. Sie war ein bisschen betrunken, aber sonst nichts. Es war Zeit ins Bett zu gehen.
Melancholisch wurde sie trotzdem ein ganz kleines bisschen. Sie lebte halt gerne. Gespannt war sie schon. Auf den nächsten Geburtstag. Gute Nacht.
Text: Petra Höberl
Bild: pixabay
Wann immer er auch ist, alles Gute zum Geburtstag 🙂
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Noch lange nicht 🙂 Aber trotzdem danke!
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