„Jeder sollte spüren was sein Auftrag im Leben ist“
Das stand heute in der Zeitung. Oh natürlich. Es ist ja bald Weihnachten. Da kommt so ein bisschen besinnlich, Übersinnliches immer gut an.
Vor allem lenkt es die Gedanken vom Weltgeschehen weg.
Und wenn man seinen Auftrag nicht kennt, dann gibt es mittlerweile Coaches für alles und jeden, da findet man dann schon seinen Auftrag.
Nichts gegen Coaches übrigens, die machen wenigstens was.
Was steht sonst noch so in der Zeitung? Ah, das übliche. Flüchtlinge, Mord und Totschlag, Verkehrsunfälle, Bienensterben, Trump, Klatsch und Tratsch.
Ja, da ist sein Auftrag im Leben schon prickelnder.
Es gibt Leute, deren Auftrag scheint es zu sein, die Menschen wachzurütteln. Alternative Nachrichten. Verschwörungstheorien.
Obwohl dieses Wort lächerlich ist. Das wurde damals erfunden, dieses Wort, nachdem Kennedy ermordet wurde. Weil es so viele Gerüchte gab deswegen.
Dieses Wort bedeutet eigentlich nur: da geht ein Gerücht um.
An jedem Gerücht ist etwas Wahres dran.
Aber lieber nicht die Finger verbrennen. Man könnte sonst etwas herausfinden. Das würde ja bedeuten, im schlimmsten Fall sein Weltbild zu ändern. Das geht doch nicht.
Wir sind hilflos, oder? Wir wissen es ganz genau. Wir ahnen, dass wir verschaukelt werden, dass die Welt nicht mehr in Ordnung ist. Und wir wissen dass wir hilflos sind.
Denn ganz ehrlich. Soll ich mir einen Granaten Gürtel umschnallen und mit Kriegsgeschrei der Welt entgegentreten? Ich wüsste nicht mal gegen was oder wen ich kämpfen soll. Es ist zu wenig konkret. Da gucke ich lieber Tomb Raider.
Mich informieren? Wo denn? Frag zehn verschiedene Leute über ihre Meinung und du kriegst zehn verschiedene Antworten.
Auswandern und sein Leben als Eremit in einer Höhle verbringen? Ja der tut niemandem was, aber er tut auch sonst nix.
Vielleicht doch seinen Auftrag im Leben finden?
Verdammt.
Text: Petra Höberl
Bild : Screenshot heutige Schlagzeilen
Auftrag finden? JA !!! 🙂
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Genau :-))))
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